Positive Effekte auf das Klima im Kleinen und im Großen
Bis zu 14.000 Tier- und 6.000 Pflanzenarten – davon allein 70 Baumarten – bevölkern den heimischen Wald und bilden eine komplexe Lebensgemeinschaft. Dabei beherbergt schon ein Löffel
Waldboden mehr Organismen, als Menschen auf der Erde leben. Wissenswertes über die vielfältige Flora und Fauna entdecken Waldbesucher von Aussichtsplattformen aus, in Infokästen und auf Schautafeln entlang der Wege. Verkehrslärm stört diese Entdeckungstouren kaum, denn die Bäume mildern die Geräusche stark befahrener Straßen oder Bahnlinien. Selbst große Hitze ist unter dem Blätterdach gut zu ertragen, denn ein Hektar Buchenwald verdunstet an einem Sommertag zur Kühlung seiner Umgebung bis zu 50.000 Liter Wasser.
Die Klimafunktion des Waldes reicht aber noch weiter: Bäume nehmen beim Wachstum das klimaschädliche Kohlendioxid (CO2) auf und speichern den enthaltenen Kohlenstoff in ihrem Holz. Rund neun Milliarden
Tonnen CO2 sind allein in den heimischen Wäldern gebunden – ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.
Auch zur Wasserversorgung tragen die 11,1 Millionen Hektar Waldfläche in Deutschland bei. Ein Quadratmeter Waldboden speichert bis zu 200 Liter. Schmelz- und Regenwasser versickern langsam und werden durch die gute Filterleistung des Bodens zu sauberem Grundwasser, das zum Trinken meist nicht mehr aufbereitet werden muss. Das Wurzelgeflecht der Bäume hält den wertvollen Boden fest und leistet vor allem in Hanglagen einen wichtigen Beitrag zum Erosionsschutz.
Der Wald ist Klimaverbesserer, Wirtschaftsfaktor, Trinkwasserlieferant und Erholungsort in einem. Möglich wird dies nur durch eine nachhaltige Forstwirtschaft. Dabei beschränkt sich der Begriff der Nachhaltigkeit nicht
allein darauf, nur so viel Holz zu ernten wie nachwächst, sondern dehnt sich auf die Schutz-, Nutz- und Erholungsfunktionen aus. Diese Leistungen des Waldes zu erhalten und den vielfältigen Anforderungen des Menschen an den Wald gerecht zu werden, ist die zentrale Aufgabe der Forstwirtschaft.
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